Bilder von Ladislaus Hoffner (SPD OV-Walheim)
Wir dokumentieren Ihre Rede im Wortlaut
Liebe Öcherinnen und Öcher,
gerade heute zeigt diese Demo, zeigt Ihr alle: Wir haben gelernt.
Wir wissen: Wenn Nazis von Remigration reden, dann meinen sie:
Vertreibung und Deportation.
Wenn Nazis anfangen zu hetzen, dann meinen sie
- nicht „nur“ Migrantinnen und Migranten,
- nicht „nur“ Menschen mit Behinderungen,
- nicht „nur“ queere Menschen,
- nicht „nur“ Anders-denkende.
Nein. Sie meinen uns alle.
Uns alle, die nicht in ihre sehr begrenzte Welt passen.
Sowas haben wir in Deutschland schon einmal erlebt!
Und wir lassen es nie wieder zu!
Nie wieder heißt: Jetzt.
Und nie wieder heißt: Immer.
Bilder von Ladislaus Hoffner (SPD OV-Walheim)
Liebe Öcherinnen und Öcher,
ich bin heute als Bundestagsabgeordnete hier –
aber auch als Öcherin mit sichtbarer Migrations-geschichte.
Und als solche kriege ich hautnah mit, was die AfD und andere Rechtsextreme
mit ihren Tweets, mit ihren Reden, mit ihren Plänen bei vielen Menschen auslösen: Verunsicherung und Angst.
Es werden Dinge in Frage gestellt, die selbstverständlich schienen:
Unsere Sicherheit.
Unser Zuhause.
Unser Dazu-gehören.
Und deshalb sind Demonstrationen wie heute so wichtig.
Denn sie sind die lauteste Antwort auf diese Unsicherheiten.
Ihr alle sagt mit Eurer Anwesenheit:
Ihr seid hier sicher.
Ihr seid hier zuhause.
Ihr gehört dazu.
Und dafür danke ich Euch. Von ganzen Herzen.
Ich habe lange überlegt, ob ich überhauptüber jemanden reden soll,
der bewusst nicht Teil dieser Demo ist.
Ich tue es für alle, die seit gestern Abend an ihrem Fan-sein verzweifeln und die keine Bühne für ihre Enttäuschung haben.
Es gibt genau eine Sache, in der mein Herz schwarz-gelb schlägt. Das ist der Fußball.
Liebe Alemannia,
mir geht es heute nicht darum, mich alsPolitikerin vor Euch und Eurem Politikverständnis zu rechtfertigen.
Als Öcherin und Fan allerdings wünsche ich mir, dass Ihr auch mal so für mich
und viele andere eintretet, wie es viele Fans seit Jahren für Euch tun.
Es ist gar nicht schwer:
Wir sind Alemannia –
Nazis sind es nicht.
Diese Worte sind politisch, aber keine Politik.
Sie spalten nicht, sondern zeigen Haltung.
Diese Haltung, diesen Zusammenhalt schaffen wir sogar in der Aachener Politik.
Egal wie heftig wir uns in allen anderen Fragen streiten, hier sind und waren wir uns schon immer einig.
Und dafür, liebe Kolleginnen und Kollegen der CDU, der FDP, der Grünen, der Linken und der ZUKUNFT ein riesengroßes Dankeschön.
Das ist die gemeinsame Brandmauer, von der andere nur reden können.
Das ist Oche.
Und,lieber AKV,liebe Jecke,das ist der Öcher Fasteleer.
Wenn wir treten, dann treten wir nach oben. Nie nach unten.
Wir nehmen die Mächtigen aufs Korn und die Schwächeren in Schutz.
Alle feiern mit. Alle gehören dazu. Weit über jede Session hinaus.
Liebe Öcherinnen und Öcher,
Unsere Kölner Nachbarn sagen:
Arsch huh, Zäng ussenander!
Und nicht nur unser Dom zeigt:
Was die in Kölle können, können wir schon lange.
Wir alle haben den Arsch hochbekommen.
Wir alle haben die Zähne auseinander-gekriegt.
Wir sind hier!
Wir sind mehr!
Wir sind Aachen!
Nazis sind es nicht!
Vielen Dank!
Worauf bezog sich Ye-One Rhie (SPD) in ihrer Rede?
Veröffentlichung des Präsidiums der Aachener Alemannia.
Nach Ye-One Rhies (SPD) Redebeitrag, in der sie die Veröffentlichung der Alemannia kritisierte, trat noch ein Mitglied von Alemannia Aachen ans Rednerpult und betonte, dass auch die Alemannia unter der Naziherrschaft gelitten hatte, weil wichtige Spieler nicht in das arische Schema der damaligen Herrscher passten.
So erinnerte er u.a. an einen der wichtigsten und bekanntesten Spieler der Alemannia Max Salomon, der 1924 schon als 18-Jähriger in der ersten Mannschaft spielte und fast ein Jahrzehnt zu den herausragenden Spielerpersönlichkeiten der Schwarz-Gelben gehörte mit mehr als 80 Treffern in rund 140 Meisterschaftsspielen.
Wenig später entschuldigte sich die Alemannia für die Erklärung.